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Mhe Kiene und die Taube.
Ein Bienchen siel in einen Bach;
Dies« sah von oben eine Taube,
Und warf ein Blättchen von der Laube
Ihm zu. Das Bienchen schwamm darnach,
Und half sich glücklich aus dem Bach.
Nach kurzer Zeit safs unsre Taube
Banz sorglos wieder auf der Laube;
Lin Jäger hatte schon den Hahn auf sie
gespannt:
Das Bienchen kam — pik! stach’s ihn in
die Hand,
Puts! ging der ganze Schuss daneben;
Die Taube flog davon. — Wem dankte
sie ihr Leben?
Hilf jedem Armen in der Noth ;
Kr wird gewils auch dir zu helfen sich
bestreben,
Sobald ein Unfall dich bedroht.
17
großen Tempelmonumenten einigermaßen zu erkennen,
ist das Alter-des Staats und die Geschichte der älte-
sten Könige (Pharaonen), deren erster Menes, um 2300
vor Christo gelebt haben soll. Es werden 330 Könige
nach ihm angeführt, sie standen aber unter dem be-
schränkenden Einflüsse der Priester, die ihr Ansehen
durch großebaudenkmäler(Tempel desphtha oder Vuls
kon zu Memphis) zu verewigen suchten. Zu jenen,
zum Theil noch übrigen, Baumonumenten gehören aus-
ser den Ungeheuern Tempeln mit ihren Colosscn, der
See Mörts, das Labyrinth, die Begrabnißhöhlen, die
Pyramiden von 5 —800 Fuß Höhe, (wahrscheinlich doch
Grabmähler), Obelisken, viereckige Säulen aus einem
Stücke von 50 — 180 Fuß Höhe, vielleicht Sonnen-
zetger. Auf denselben findet man die heiligezeichenschrift
(Hieroglyphen), an deren Deutung man jetzt so rüstig
arbeitet. Welche Masse von mechanischen, geometrischen
und astronomischen Kenntnissen setzen aber diese uralten
Monumente nicht voraus ? Nicht minder merkwürdig wa-
ren die Aegyprer durch ihre Ausschließung aller Fremden;
durch ihr Einbalsamiren der Todlen, die sie als Mumien
selbst bei Gastmahlern um sich stellten; durch ihre An-
betung mancher schädlichen oder nützlichen Thiere: Apis,
Ichneumon, Zbis, Krokodil u. s. w.; durch ihr Tobten-
gericht, ihren Glauben an Seelenwanderung und Feg-
seuer; durch ihre Malereien, Sculptur, Erfindung
des Schreibmaterials aus der Wurzel der Papyrus«
siaude (Papier). Ihre Religion ging aus der An,
schauung der Natur hervor; sie beteten versinnbildete
Naturkräfte an, auch im Typhon Und Osiris ein gutes
und böses Wesen; in der Isis die Natur und den
Mond; im Phtha das Feuer. Die Priester - oder
höhere Religion (zum Unterschied vom rohern Volks-
glauben) erhielt sich in Mysterien oder geheimnißvollen
Weihen und Festen. — Schon zu Abrahams und
Moses Zeiten bestand eine geordnete Staatsverfassung
zu Memphis. Mit Sesostris (um 1500), der dag
Land in Bezirke (Nomen) eintheilte und große Erobe-
rungen machte, beginnt die politische Wichtigkeit und
die Heldenzett des äggptischen Staates; aber die we-
nigsten Könige sind bekannt. Um 630 zerfiel das
3te Ausl. 2
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dem Ursachen her. Massigkeit und Ordnung erhalt
gesund/ Unmassigkeit/ Unordnung/ oder auch schlimme
Witterung/ machen krank. Ein unverdienter Fluch
trist nicht/ und wenn wir uns des Segens Gottes
nicht durch Fleiß und Frömmigkeit würdig machen/ so
können uns alle Segenssprüche nichts helfen; der
Segen kommt nicht von dem Geplauder eines alten
Weibes/ sondern von Gott. Willst du von einem
Uebel geheilt seyn/ so brauche Arzney. Willst du ir-
gend ein Gut erlangen/ so bete mit Andacht/ arbeite
mit Klugheit und lebe rechtschaffen; dann wird dir
Gott Segen/ das ist/ alles was dir wahrhaftig nütz-
lich ist/ zu seiner Zelt geben.
Xiv. Aberglaube mit Vögeln und Thieren.
Wenn der Storch auf ein Haus sein Nest bauet/
das bringt nichts als Glück und Segen/ sagte ernst eine
alte Frau zu ihrem Nachbar. Der Nachbar antwor-
tete : wo bringt derrn der Storch das Glück her, oder
wie kann er mirs geben? Wird er mache»/ daß mein
Acker mehr tragt/ oder daß mein Getreide mehr gilt/
oder wird er meine Ochsen und Kühe gesund erhalten?
Liebe alte Mutter/ unser Herr Pfarrer hat neulich ge-
sagt : das Glück kommt nicht von den Vögeln/ sondern
von Gott; aber die Alten hatten den Storch gern/ weil
er allerlei) schädliches Ungeziefer verzehrt/ das Men»
schen und Thieren nachtherlig werden kann/ darum
liessen sie ihn nicht gerne vertreiben. Aber/ sagte die
Mutter/ da neulich die Elster an eurem Hause so laut
geschrien hat/ ist doch eure Schwester den andern Tag
gleich gesund geworden; das kam daher, antwortete
der Nachbar, weil sie des Nachts einen so starken
- Schweiß
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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4) Von der Bildung der Thiere, von ihren Kün-
sten und Verrheidigungsarten.
Der Bau der Thiere ist so mannigfaltig, als
ihre Arten sind; und jedes derselben hat eine solche
Bildung, daß es zu den Geschäften, die es verrichten
soll, seine Werkzeuge bey sich führt. Raubvögel haben
starke Krallen, Schwimmvögel breite Füße mit Hauten
zum Rudern. Raubfische, als Hechte, haben scharfe
Zahne. Sumpfvögel, als Störche und Schnepfen, die
im Sumpfe ihre Nahrung finden, sehr hohe Füße und
lange Schnäbel. So hat Gott als ein liebreicher Vater
die Thiere mit allem dem, was sie bedürfen, versorgt.
Eben so haben auch die meisten Thiere eine ge-
wisse natürliche Geschicklichkeit, etwas zu verfertigen,
ohne daß sie es je gclernet haben. Die junge Ente
kann sogleich schwimmen; die junge Spinne versteht
vollkommen, wie ihr künstliches Gewebe angelegt wer-
den muß. Eine Schwalbe weiß genau, wie sie ihr
Nest in der Höhe zufammenkleben soll.
Gott hat auch den Thieren einen gewissen Trieb
eingepfianzt, sich wider Gefahr zu beschützen, und er
hat ihnen entweder die Vorsichtigkeit zu entfliehn, oder
Waffen sich zu vertheidigen gegeben. Der Habicht
ist der Feind und Verfolger der Hüner. Er schwebt
über dem Huhn so hoch in der Luft, daß ihn das Auge
des Menschen kaum entdecken kann. Das Auge des
Huhns aber ist von Gott so scharf eingerichtet, daß es
ihn gleich deutlich sicht und Mittel sucht zu entstiehen.
Junge Hünerchen kennen noch keine Gefahren, sie verste-
hen aber genau die ängstliche Warnung ihrer Mutter, und
sammlen sich sogleich unter ihre Flügel. Die Affen und an-
dere Thiere stellen, wie man sagt, zu chrer Sicherheit Wa-
chen Ws, welche durch Geschrey die Gefahr unkundi-
gen
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
gen. Der Dintenfifch hat einen schwarzen Saft bey
sich, der ihm den Nahmen gegeben hat; wenn er ver-
folgt wird, laßt er ihn von sich, macht dadurch das
Wasser trübe, und entflieht. Das Stinkthier in Ame-
rika, sprüzt, wenn ein Feind sich nähert, einen so
abscheulich riechenden Saft von sich, daß Menschen und
Vieh davor fliehen müssen. Das Pferd wehrt sich mit
seinen Hinterfüßen, der Ochse mit den Hörnern, das
Schwein mit Hauern, Hunde, Wölfe, Füchse durchs
Beißen. Wasservögel tauchen bey Gefahren schnell
unters Wasser, und kommen erst weit von da an einem
andern Orte wieder hervor. Schildkrödten, Schnecken
und Muscheln ziehen sich in ihre Hauser, Igel wickeln
sich in ihre Stacheln, Vögel picken und beißen, oder
entfliehen. Bienen und Wespen stechen. Viele In-
sekten, besonders Käfer, ziehen sich zusammen, fallen
herunter und stellen sich todt. Andere Thiere, die zur
Gegenwehr zu schwach sind, retten sich durch Geschwin-
! digkeit, wie die Haasen, Hirsche und Rehe.
5) Geselligkeit der Thiere.
Können die Thiere nicht füglich einzeln leben, so
k halten sie sich zusammen. Sie verstehen sich unter ein-
t ander durch eine Art von Sprache. Sie folgen einem
ü Könige und Heerführer bugvögel), oder einer Köni-
> gin (Bienen). Sie bauen und nisten gemeinschaftlich
t nach einerley Anlage. Sie sammlen zum allgemeinen
l Besten. Sie pflegen und füttern ihre Jungen unter
z einander. Sie wehren sich mit vereinigten Kräften.
- Sie reinigen ihr Nest, tragen ihre Tobten aus, und
\ jedes Mitglied einer solchen Gesellschaft richtet sich
* nach weisen unwandelbaren Gesetzen. Ist es nöthig,
a ein Nest für die zukünftigen Jungen zu bereiten, so
Q bauen
-md mache sich Bewegung/ bis er warm wird, ausser-
dem kann er krank werden.
rz) Vom Schnee und den Vortheilen, dir daran-
entspringen.
Der Schnee entstehet, wenn Kalte der Luft die
rn derselben schwebenden wäßrigen Dünste in dünnes
flockigtes Eis verwandelt. Die Schneeflocken sehen
bewundernswürdig schön aus. Alle haben sechs Ecken,
und diese sind mit tausend kleinen Spitzen so regel-
mäßig verziert, daß der geschickteste Künstler nicht im
Stande ist, sie ganz so nur nachzuzeichnen. Es sind
lauter niedliche Sternchen und Rößchen. Man kann
dieß sehen, wenn man ein Vergrößerungsglas zu
Hülfe nimmt. Der Schnee hat eben den Nutzen, als
der Regen. Besonders über wird dadurch die Erde
und die darinn befindlichen Kräuter und Saamenkörner
vor der großen Kälte als durch eine Decke geschützt.
Nicht nur die Gewächse bewahrt der Schnee im
Winter vor dem Erfrieren, indem er ihnen zur Decke
dient, sondern auch Personen, die düs Unglück hatten,
zu erfrieren, bringt Man wieder zum Leben, indem
man sie zuerst mit Schnee bedeckt, und nur allmählich
die Wärme vermehrt. Erfrokne Gliedmassen werden
dadurch wieder belebt und vor dem Brand verwahrk-
daß man sie in Schnee stellt und mit Schnee reibt.
Wer lange im Schnee gehen muß, zumal wenn er von
der Sonne beschienen wird, beschirme seine Augen,
weil diese von dem Hellen Glanz zu sehr geblendet wer-
den. Wenn man des Winters in starker Kälte zu rei-
sen hat, oder sich in der Kälte üüfhalten muß: so trinke
man statt des Brandweins einen Schluck Essig; es
schützt vor dem Erfrieren. Das Schlitten - und Schlitt-
schuh-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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«Zñ
durch bloßes Berühren Geld, Karten, und sogar Farberi
unterscheiden. Wie gut ist es, daß wir ein Gefühl ha-
den , und daß dieser Sinn überall am ganzen Körper
angebracht ist! Dadurch hat Gott dafür gesorgt, daß kein
Glied des Leibes unbemerkt beschädigt würde. Auch der
Schmerz ist Wohlthat. Fühlte ihn das Kind nicht beym
Feuer, so würde es sich oft ganze Theile, ohne es zu
wissen, abbrennen.
Ii. Von den Thieren.
i) Menge der Tliiere.
Aus den Thieren erkennet man die Macht, Weis-
heit und Güte des Schöpfers auf eine vorzügliche Wei-
se; denn ihre Anzahl ist groß, der Bau ihres Körpers
ist kunstreich und bewunderswürdig, dle von Gott ih-
nen eingepflanzten Triebe und natürliche Geschicklichkei-
ten setzen alle Beobachtende in Erstaunen, und da sie
insgesamt uns Menschen zum Nutzen, zur Bequem-
lichkeit und zum Vergnügen geschaffen sind; so zeugen
sie von der liebreichen Fürsorge des Allgürigen, die wir
billig immerhin mit Dank und Gegenliebe erkennen sollen.
Die Menge der Thiere können die Menschen für jezt
noch nicht einmal ganz berechnen; denn sie sind uns
noch nicht alle hinlänglich bekannt. Indessen rechnet
man doch über 450 Arten Saugthiere, 2002
Vögel , zoo Amphibien , 500 Arten Fische,
5000 Insekten, und noch mehr Gewürme Dieß
find nämlich die sechs Classen der Thiere, die man zu
unterscheiden pflegt. Aber wie viele kleine lebendige
Geschöpfe sind uns noch verborgen? Im Essig, fau-
len Wasser, in altem Sauerteige sind kleine Thiere
vorhanden, die man mit blossen Augen nicht sehen kann.
Der
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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m
Der Reichthum Gottes in der Natur, womit er uns
Menschen sättiget/ ist unermeßlich. In der Stadt Lon-
don allein schlachtet man jährlich bey 800000 Schaafe;
wie viele mögen auf Erden geschlachtet worden seyn von
Anfänge der Welt bis auf unsere Zeiten? welch ein er-
siaunenswürdiger Ueberfluß der Gute Gottes! Wer
-kann die Menge seiner Wohlthaten beschreiben? Wer
ihm würdig genug danken?
"Der Erdkreiß ist von deiner Güte/ von deiner
Weisheit ist er voll; Herr! unterweise mein Ge-
müthe/ wie ich dich würdig loben soll. Gieb/
daß mein Herz dich freudig liebt , dich, der mir
so viel Gutes giebt."
2) Gottes Weisheit in der Ernährung der Thiere.
Daß nicht alle Thiere ein imd eben dieselbe Speise
fressen / ist eine weise Einrichtung Gottes. Jedem
Thiere schmeckt aber die ihm bestimmte Nahrung wohl,.
und verwandelt sich/ so unmöglich dieses oft scheint,
bey ihm in nährende Safte. Der Holzwurm frißt
Holz, die Motte Wolle, das Schwein Koth, viele In-
sekten Mist, Vögel wieder Insekten, die Raben das
Aas. Und so sind Knochen, Gift, Leder, Horn, Haare,
Federn, Muschelschaalen und Steine manchem Thiere
wohlschmeckende Speisen.
Eine Thierart dient immer wieder der andern zur
Nahrung. Darum sind so viele Thiere; und von jeder
Art ist, je nachdem sie gebraucht wird, eine hinreichende
Anzahl vorhanden. Bon Wasserinsekten nähren sich die
kleinen Fische, und diese werden von größer» Fischen ver-
zehrt ; der Mensch isset große und kleine- Wären nun
keine
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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238
Atftrs1!
Vv
keine Gewürme im Wasser, so könnten kleine und große
Fische nicht leben, und wir könnten also auch keine
genießen.
Diejenigen Thiere, die ihre Speisen suchen und
fangen müssen, haben eine bewundernswürdige Geschick»
lichkeit, sich dreselbige zu verschaffen. Die Spinne
verfertigt lhr Netz und fangt die Fliegen; der Laub-
frosch kann beynahe-Ellenhoch springen, um Insekten
zu erhaschen; der Ameisenrauber grabt sich eine trichter-
förmige Grube, um die Ameisen, die hinemfallen, zu
erhaschen.
Diejenigen Thiere, die ihr Futter nicht zu allen
Jahreszeiten finden, legen sich Vorrathskammern an,
und tragen ihre Speise auf den Winter ein, die Bie-
ne sammlet sich Honig aus den Blumen; die Hamster
Getraidekörner in großen Haufen.
3) Einige andere Merkwürdigkeiten von Thieren.
Viele kleine Geschöpfe, die im Winter keine Spei-
se haben, verschlafen den Hunger und die Kalte den
ganzen Winter hindurch. Dergleichen sind: manche
Ameisen, Fliegen, Schnecken, Spinnen, Kaser,
auch Frösche; auch Murmelthiere, (Lchlafmause rc.
Sw graben sich tief ein, wenn der Winter herbeykömmt
und verstopfen sorgfältig den Eingang zu ihren Schlaf»
kammern. Nimmt man sie im Winter aus denselben
heraus und bringt sie in die Warme, so leben sie gemei-
niglich nicht mehr lange; im Frühjahr aber kommen sie
munter und neubelebt aus ihren Löchern hervor.
Andere Thiere, denen es im Winter zu kalt seyn
würde, ziehen weg und suchen in warmern Landern
ihren Aufenthalt und ihre Nahrung. Dieß thun die
Lerchen